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Unconscious Biases
Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil.
– Albert Einstein
Beispiele
Unconscious Bias
Die Wirkung von Unconscious Biases wird meist unterschätzt. Benachteiligungen und Diskriminierungen treten nicht nur individuell, sondern auch auf organisationaler und betrieblicher Ebene auf. Die Folge ist, dass Organisationen und Betrieben Kompetenzen verloren gehen, die zur Steigerung von Innovation, Produktivität, Attraktivität und Entwicklung beitragen.
Mini-me-Effekt
„Gleich und gleich gesellt sich gern“, besagt eine Volksweisheit. Menschen tendieren dazu, sich Menschen auszusuchen, die ihnen ähnlich sind. Ähnlichkeit weckt Sympathie und Vertrauen. Das bedeutet, dass ein bestimmter Typus reproduziert wird. Der Mensch wird nicht mehr mit seinen spezifischen Talenten und Eigenschaften wahrgenommen, sondern sofort nach „Ähnlichkeit“ interpretiert. Es werden Menschen gefördert, mit denen Ähnlichkeiten vorhanden sind – sei es die Herkunft, das Alter, der Familienstatus, die Ausbildung, das Hobby, gewisse Wertvorstellungen oder andere Persönlichkeitsmerkmale.
Kontrast-Effekt
Personen werden mit ihren Vorgänger*innen verglichen. Es zählen nicht mehr die eigentlichen Kriterien.
Gender-Bias
Gleichartige oder identische Eigenschaften werden bei Männern und Frauen unterschiedlich beurteilt. Hier werden doppelte Bewertungsmaßstäbe angelegt.
Stereotype
Sozialen Gruppen werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben und gelten für jedes Mitglied der Gruppe.
Halo-Effekt
Halo kommt aus dem Englischen und steht für den Heiligenschein. Der sogenannte «Halo Effekt» führt dazu, dass uns eine klar erkennbare positive Eigenschaft bei einer Person verleitet, dass alle anderen Eigenschaften dieser Person auch positiv seien. Der Effekt geschieht in positiver als auch negativer Weise.
Primacy-Effekt
Der erste Eindruck führt zu einer Beurteilung einer Person. Auch wenn spätere Informationen ein anderes Bild ergeben, werden diese nicht mehr berücksichtigt.
Mögliche Gegenstrategien
Unbewusste Denkmuster bewusst machen
- Situationen identifizieren, in denen einen automatisierte Handlung erfolgt, z.B. Zeitdruck, Ärger, Multitasking etc.
- Schulung der Mitarbeiter*innen in Hinsicht auf „Unconscious Bias“
- Reflexion der persönlichen Stereotypen und Vorurteile
Verzerrungsfreie Strukturen schaffen
- Analyse der Personal- und Entscheidungsprozesse
- Entscheidungs-Leitlinien erstellen
- Strukturierung der Bewertungen anhand einheitlicher Bewertungsskalen. Diese sollten in diskriminierungsfreier Sprache verfasst werden.
Stereotype aufweichen
- Positive Beispiele
- Sammeln von Ansätzen und Lösungen im Team, wie sich Unconscious Bias-Effekte vermeiden lassen
- Gemeinsamkeiten mit vermeintlich „andersartigen“ Menschen suchen
Selbstverantwortung übernehmen
- Hinterfragen / Überprüfung des ersten Eindrucks
- Entscheidungen und Urteile mit Fakten begründen
- Das Bauchgefühl hinterfragen
- Perspektivwechsel
Anderen Verantwortung übergeben
- Umfeld begrüßt und fördert „verzerrungsfreies“ Verhalten
- Schaffung einer Kultur, in der auf verzerrte Entscheidungen hingewiesen werden darf, wie „Denkfehler des Monats“
- Begründung von Entscheidungen
- …
„Nur wenn es einem Unternehmen / Organisation gelingt, Beschäftigte für ihre Aufgaben zu begeistern und zu motivieren, kann ein gutes Ergebnis erzielt werden – und nur ein Team kann gemeinsam eine exzellente Leistung erbringen.
Woher diese Teammitglieder stammen, welches Geschlecht oder Hautfarbe sie haben oder wie alt sie sind, spielt dabei keine Rolle. Losgelöst von persönlichen Referenzen fördern und unterstützen wir Talente.“
Fabrice Schmidt