Wortball

Das Konzept: Eine Welt der Vielfalt®

Eine Welt der Vielfalt ® ist ein Bildungsprogramm für Diversity- und Antidiskriminierungstraining, das 1985 vom World of Difference® Institute der Anti Defamation League (ADL) in den USA als Reaktion auf Diskriminierung und Vorurteilen entwickelt worden ist.
Der praxis- und handlungsorientierte Diversity- und Anti-Bias-Ansatz von Eine Welt der Vielfalt® wird seit 1995 in Behörden, Schulen, Betrieben und Organisationen auch in Deutschland eingesetzt.
Eine Welt für Vielfalt® unterstützt eine differenzierte Wahrnehmung der Vielfalt und Verschiedenheit von Menschen und ihre Verbindung mit den komplexen Realitäten der Gesellschaft und den darin bestehenden Machtverhältnissen.
Die Teilnehmenden lernen die Wege der Entstehung von Vorurteilen und Diskriminierung aufgrund bestimmter Zuschreibungen im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext kennen. Die strukturellen Formen von Diskriminierung werden unter die Lupe genommen und hinterfragt.
Den Teilnehmenden wird ermöglicht, gelernte und vertraute Bilder und Erfahrungen zu differenzieren, Perspektivenwechsel vorzunehmen und neue Erfahrungen zu machen. Erfahrungen, die Menschen als Opfer von Vorurteilen und Diskriminierung gesammelt haben, werden thematisiert.
Im geschützten Raum reflektieren und erproben die Teilnehmenden, welche Wirkungen das eigene diskriminierende Verhalten haben kann. Es geht nicht um die moralische Verurteilung von Einstellungen und Vorurteilen, sondern darum, trotz unvermeidlicher Vorprägungen neue Wege zu Offenheit und Differenzierung zu finden. Das Programm verzichtet bewusst darauf, Schuldgefühle zur Motivation von Handeln zu machen.
Die Handlungsorientierung hat für die Umsetzung des Programmes Eine Welt der Vielfalt® eine besondere Bedeutung. Die Teilnehmenden suchen und erarbeiten Alternativen zu diskriminierenden Praktiken auf individueller, institutioneller und gesellschaftlich-kultureller Ebene.

Lerninhalte:

  • Identität und Gruppenzugehörigkeit
  • Kommunikation und Sprache
  • Wesen und Wirkmechanismen von Vorurteilen und Diskriminierung verstehen
  • Kulturelle Vielfalt kennenlernen
  • Handlungsoptionen gegen Diskriminierung entwickeln

Methoden

Die Vermittlung der Inhalte erfolgt handlungs- und erfahrungsorientiert. In den Übungen und Rollenspielen werden die Teilnehmenden selbst aktiv und gewinnen ihre Erkenntnisse durch eigene Erfahrungen. Die angewandte Methodenvielfalt dient nicht nur der Abwechslung, sondern spricht auch unterschiedliche Lerntypen an.

Das Programm sensibilisiert und fordert auf, Verdrängung hinter sich zu lassen und Verantwortung für das ‚Jetzt‘ zu übernehmen. Die Aktivitäten ermöglichen das Nachempfinden unterschiedlicher Lebensperspektiven. Die Problematik, aber auch die Unausweichlichkeit von Vorurteilen im sozialen Miteinander werden diskutiert und ein Perspektivwechsel im Zusammenleben mit Anderen eingeübt. Darüber hinaus können konstruktive Verhaltensweisen entwickelt werden, um gegen Diskriminierung einzuschreiten. Diese Erfahrungs- und Lernprozesse finden in einer vertrauensvollen und offenen Atmosphäre statt.

Die Teilnehmenden erwerben grundlegendes Wissen rund um das Thema Vorurteile und Diskriminierung und erweitern ihre Handlungskompetenzen im beruflichen und sozialen Alltag.

 

Seminarkonzept: Centrum für angewandte Politikforschung (CAP)